Reto Lanzendörfer / Expos / Dorfmuseum Lengnau
Rundschau S U R B T A L 11. August 2000 -Nr. 32 15
RIEDEN/LENGNAU: Reto Lanzendörfer zeigt seine Welt
Südländische Motive (gr. Bild) sind des Malers (kl. Bild) Lieblingssujet Bild: ap
Lanzendörfer liebt aber auch die trutzige Schweizer Bergwelt
und verewigt mit raschem Pinselstrich die jeweilige Stimmung auf der Leinwand.
Er malt immer gerade da, wo er ist. Staffelei und Farben nimmt er mit auf
Wanderungen oder zu den Verdingeinsätzen als Viehhüter.
Vorliebe ist der Süden
Dann zieht es ihn wieder in den Süden, nach Italien oder Spanien. Egal wo
immer sein Farbkoffer ist, ist Lanzendörfers Zuhause. «Es ist gut, von Zeit zu
Zeit den Ort zu wechseln, den Standort, den Ort, von dem ich schaue. Ich darf
nicht zu lange bleiben. Ich könnte mich in einem Sommer reich malen, doch dies
ist keine Kunst», formuliert er seine Gedanken. Formen und Licht sind die
Themen, die ihn beschäftigen und die er stets einzufangen sucht und in vielfältiger
Art immer wieder darstellt. Bei seinen Spaziergängen geht ihm vieles durch den
Kopf, und er notiert sich seine Gedanken in einem Tagebuch:
«Eine gute Portion Faulheit ist nötig, um die Bilder nicht totzumalen, sie am
Leben zu lassen.» Ein anderes Mal steht da: «Ein erfolgreicher Maler ist nicht
immer auch ein guter Maler.» Manchmal schimmert viel Poesie in seinen
Aufzeichnungen, wenn er schreibt: «Warum wandern die Menschen? Sie sprechen und
telefonieren ohne Pause. Sie sehen keine Agaven und sie riechen keine Wälder.
Sie hören auch keine Vögel. Ich kann auch alleine wandern.»
Ein Badener
Geboren am 14. Juni 1963 in Baden, zeichnete er schon als Kind sehr
gerne. Hochbauzeichner, Maurerlehre und Architekturstudium, Tages- und
Abendkurse an der Schule für Gestaltung, Besuch der Kunstfakultät in Ecuador
und immer wieder Kurse und Weiterbildung, Rock'n'Roll-Turniertänzer und
dazwischen jobben als Rinderhirte und Taxichauffeur, sein Lebenslauf könnte
bunter nicht sein. Dabei ist er unermüdlich auf der Suche nach dem wahren
Leben, seinem Leben, das er ganz der Malerei widmet. In unzähligen
Ausstellungen hat er die Fortschritte seiner Kreativität gezeigt. Nun präsentiert
er im Dorfmuseum Lengnau Bilder seines Italienaufenthalts in Vernazza und solche
von Spanien. Intensivfarbene, lebendige Szenen, sein Lieblingssujet Agaven in
vielen Variationen und Porträts der Bevölkerung, besonders von Zigeunern.
ap
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Aargauer Zeitung, 2000-08-16
; Seite 1Zurzach
Wärme und Farbe des Südens
Lengnau - Reto Lanzendörfer stellt im Dorfmuseum Lengnau aus
Im Dorfmuseum Lengnau stellt Reto Lanzendörfer Acrylbilder aus. Der gebürtige Badener, der in Rieden bei Baden ein Atelier unterhält, hat nach seiner bautechnischen Ausbildung in intensiven Kursen und Auslandaufenthalten seine Leidenschaft für das Malen wiederbelebt und sein Können verfeinert. Der Lebenskünstler und Poet umschreibt die Tätigkeit in den letzten beiden Jahren so: «Pendle zwischen Spanien, Italien und den Schweizer Alpen; male, wandere und hüte Rinder.» Seit 1989 hat er seine Werke in zahlreichen Ausstellungen in der Region Baden, aber auch im Ausland der Öffentlichkeit präsentiert.
Im Dorfmuseum Lengnau zeigt Reto Lanzendörfer kräftig gehaltene Acrylbilder
mit südlichen Motiven: Küsten- und Hafen-Sujets, Agaven, italienische
Gebäude, Porträts. Der stille Beobachter mit seinem Flair für die
Schönheiten der Landschaften und der Natur fängt die südländische
Atmosphäre mit ihrem intensiven Farbenspiel gekonnt ein. Es sind beispielsweise
die Agaven, die ihn in der Stille der Landschaft begeistern und mit ihrer
Formenvielfalt, ihren ständig ändernden Licht- und Schattenmustern verleiten,
Pinsel und Farben auszupacken und den Moment der Harmonie festzuhalten. (pd)
Die Ausstellung von Reto Lanzendörfer
dauert bis 27. August 2000. Geöffnet ist sie Donnerstag/Freitag von 18 bis 21
Uhr, Samstag 15 bis 19 Uhr und Sonntag 10 bis 17 Uhr. Am Mittwoch, 23. August,
19 Uhr findet im Gasthof zur Post (Ennetbaden) ein Apéro statt; dort ist eine
Dauerausstellung von Reto Lanzendörfer zu sehen.
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